GESCHICHTE DER PFARRE
Die Pfarre Kirchau hat schon eine sehr lange Geschichte: 1194 wurde sie gegründet, nachdem die Kirchauer auf einer Bischofssynode in Wiener Neustadt darum gebeten hatten. So bekamen sie ihren eigenen Pfarrer, eine eigene Sonntagsmesse und mussten nicht mehr den weiten Weg nach Neunkirchen machen, wozu sie bis dahin pfarrmäßig gehörten.
Eine Ursprungslegende besagt, dass an einem Holunderstrauch auf einem Felsen in der Nähe der heutigen Kirche ein Bildnis der heiligen Margaretha gefunden wurde. Man brachte es nach Meierhöfen, wo damals bereits eine Kapelle auf dem „Hohen Kulm“ existierte.Aber auf unerklärliche Weise wurde das Bild wieder in Kirchau aufgefunden. Man brachte es wieder nach Maierhöfen, aber wieder kehrte es in die Kirchau zurück.
Das geschah dreimal. Man sah dies als ein göttliches Zeichen, dass hier ein Gotteshaus entstehen sollte. So geschah es: zunächst wurde eine Holzkapelle auf dem Felsen errichtet, wo man das Bild zur Verehrung ausstellte. Das war in der Zeit etwa zwischen 1130 und 1140. Der damalige Burgherr von Stubenberg, so sagt die Legende, hatte damals eine todkranke Tochter.
Er gelobte den Bau einer richtigen Kirche zu Ehren der hl. Margaretha in Kirchau für den Fall, dass sein Kind geheilt würde. Und siehe da, die Heilung geschah und der Burgherr löste sein Gelübde ein. Erst dann erhielt der Ort seinen Namen von dieser Kirche her: Kirchau – Kirche in der Au.
Nach der Gründung der Pfarre im Jahre 1194 fielen die damaligen Pfarrgrenzen mit den Grenzen der Grundherrschaft zusammen. Deswegen gehörten damals Kulm, Thann und Zottelhof noch nicht zur Pfarre, dafür aber Haßbach und Feistritz (um 1300 abgetrennt). Nach der Reformation im 16. Jahrhundert war die Pfarre Kirchau für fast 100 Jahre evangelisch (1550-1646). Im Jahre 1783 kamen Kulm, Thann, Zottlhof und Toblhof von der Pfarre Neunkirchen zur Kirchauer Pfarre. 1784 wurde Haßbach eine eigene Pfarre.
Kirchau gehörte bis zum Jahre 1783 zum Erzbistum Salzburg, von da an zum Bistum Wr. Neustadt. Als der Bischofssitz 1785 nach St. Pölten verlegt wurde, kam Kirchau zum Erzbistum Wien.
Quelle: Festschrift „800 Jahre Pfarre Kirchau“